Asiatische Hornisse 13.11.2025

Asiatische Hornisse  /  Vespa Velutina

Wie gehen wir als Imker damit um?  
Vortrag von Thomas Beissel

Thomas Beissel
Vespa Velutina

Vortrag zum Thema „Asiatische Hornisse“ –  Wie gehen wir als Imker damit um?

Der Imkerverein Aurich von 1886 e.V. konnte durch Mitwirken von Karin und Rudolf Bogena

den ausgewiesenen Kenner der Asiatischen Hornisse und Wespenbetreuer Thomas Beissel

als Referenten gewinnen.

Nach dem die ersten Exemplare dieser invasiven Art auch in Ostfriesland gesichtet wurden, muss die Imkerschaft sich mit dieser neuen Bedrohung ihrer Völker vertraut machen.
Das Interesse war groß und sehr gut besucht war darum sein Vortrag am 13. November 2025, Asiatische Hornisse / Vespa Wie gehen wir als Imker damit um?
Der Imkerverein Aurich hat die Informationsveranstaltung organisiert, damit möglichst viele Imker ihre Augen aufhalten und die asiatischen Hornissen und ihre Nester rechtzeitig entdeckt werden.

Anders als die Königinnen der einheimischen Hornisse beginnen die der eingewanderten Vespa velutina bereits im Februar/März mit dem Bau eines Primärnests, oft in nur geringer Hohe und im Schutz von Gebäuden. Nimmt die Zahl der Arbeiterinnen im Mai zu, wird das Nest meist zu klein und das Hornissenvolk zieht um in hohe Bäume. Dieses Sekundärnest ist wegen des Laubs oft nur noch schwer zu sehen. Mit Ende des Sommers beginnt die Entwicklung der Drohnen und Jungköniginnen. Je nach Witterungsverlauf bleibt das alte Nest noch bis in den Januar hinein in Betrieb, bis auch die letzten der vorjährigen Insekten abgestorben sind. Es wird nicht wieder neu besiedelt.

 

Das Problem für die Bienen:

Je nach Umgebung und Jahreszeit besteht die Nahrung der Hornissen bis zu 60% aus Honigbienen. Vor allem im Spätsommer fallen Hornissen auf, die vor den Beuten heimkommende Bienen geschickt abfangen. Ist die Zahl der patrouillierenden Hornissen zu groß, fliegen die Bienen nicht mehr aus und die Brut kann nicht mehr ausreichend versorgt werden. Es fehlt dann an Winterbienen, so dass solche Volker deutlich eher zusammenbrechen.

 

Was können Imker tun?

Dringend abgeraten wird von Fallen jeglicher Art. Es gibt definitiv keine selektiven Fallen, die ausschließlich Vespa velutina fangen. So ist der Schaden durch den Fang anderer, zum Teil streng geschützter Insektenarten, größer als ein möglicher Nutzen.

Zudem ist das Abfangen einzelner Hornissen im Sommer unwirksam und sinnlos, solange das Hornissennest nicht gefunden und beseitigt wurde.

Vorrangiges Ziel muss es also sein, das Nest der Asiatischen Hornissen zu finden, um vor Ausfliegen der Jungköniginnen eine weitere Verbreitung im nächsten Jahr zu verhindern. Wird ein Nest nicht zeitgerecht beseitigt, können mehrere hundert Jungköniginnen schlüpfen. Nach der Überwinterung in der Umgebung werden viele von ihnen im Folgejahr ein neues Volk gründen; die Population vervielfacht sich.

Thomas Beissel beschreibt eine Methode der Annäherung ans Nest, indem er über Locktopfe die Hornissen ködert und sich durch Beobachtung der Flugrichtung dem Nest nähert.

Ist ein Nest gefunden, liegt das weitere Verfahren in den Händen der zuständigen Behörde!

Die Asiatische Hornisse ist, wie auch die Europäische Hornisse, kein aggressives Tier. Doch bei Bedrohung des Nests verteidigt sie es vehement. Ohne ausreichende Schutzkleidung muss unbedingt ausreichend Abstand vom Nest gehalten werden!

Die Sichtung der Hornisse oder ihres Nests ist meldepflichtig.

Ansprechstelle sind in Niedersachsen die Unteren Naturschutzbehörden,

 

LINKS:
Umwelt Bundesamt
Velutina Service Portal

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